Grüne Woche Berlin: Food-Start-ups – Reinventing Food-Business

Wie verändern Food-Start-ups das Lebensmittelgeschäft? Dies war Thema des Panels “Food-Start-ups – Reinventing Food-Business” gestern auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

Die Digitalisierung verändert die Art, wie wir Lebensmittel erzeugen, vertreiben, kaufen und genießen. Sie ermöglicht neue Produkte, neue Player, ein neues Verbraucherverhalten – und sie erfordert von den Unternehmen ein neues Denken. Darüber sprachen Olaf Deininger und Hendrik Haase, die Autoren des demnächst erscheinenden Buchs Food Code, mit

  • Dr. Helmut Leopold (CIO von myEnso),

  • Alexander Zacharuk (CEO Futuro Farming),

  • Andreas Schweikert (Bitkom),

  • Alexander Piutti (Founder & CEO at SPRK.global) und

  • Jens Krüger (CEO Bonsai Research)

Die Digitalisierung und insbesondere innovative Start-ups verändern die gesamte Wertschöpfungskette im Food-Bereich – vom Stall bis in den der Kühlschrank der Kunden. So bietet Futoro Farming ein Frühwarnsystem an, das anhand der Bewegungen von Kälbern erste Anzeichen möglicher Krankheiten erkennt, und den Landwirt warnt. Die KI-gestützte Vertriebsplattform SPRK-Global hat Lebensmittelabfällen den Kampf angesagt, indem sie zum Beispiel die schnelle Verteilung von Lebensmittelüberangeboten über NGOs ermöglicht. Und der radikal kundenzentrierte Online-Supermarkt myEnso hat sich nicht nur zu einer herausragenden Plattform für die Produkte von Food-Start-ups entwickelt, sondern auf Wunsch der Kunden sogar stationäre Supermärkte eröffnet, die in ländlichen Regionen mehr leisten als nur die Grundversorgung der Menschen.

Ein Thema von Jens Krüger bei der Veranstaltung war die Frage, wie sich große Handelsunternehmen verändern müssen, um echte Kundennähe aufzubauen. Der Handel müsse “natürlich” den Trend zu Nachhaltigkeit und Conscious Lifestyle bedienen, den das Trendbüro und Bonsai seit Jahren im Werte-Index messen, und den aktuell auch die Trendstudie Ethischer Konsum der Otto Group bestätige.

“Nachhaltigkeit und bewusster Konsum sind im Mainstream angekommen – das ist sicher ein großes Thema für den Handel. Es ist aber nicht das einzige,” betont Jens Krüger. Angesichts vieler Haushalte in prekären Situationen werde definitiv auch der Hard Discount wieder an Bedeutung gewinnen: “Wir sehen, dass Discounter, die in den letzten Jahren ein Uptrading vorgenommen haben, durchaus prüfen, ob dies der richtige Weg war”. Die großen Handelsunternehmen stehen hier vor ebenso wichtigen Herausforderungen wie die Lebensmittelhersteller, die zunehmend von den Food-Start-ups getrieben werden

In diesem Zusammenhang steht auch die neue Zukunftsstudie von Trendbüro und Bonsai Research. In der Studie Vitalisierung des Handels geht es darum, den neuen Lebensmittelkonsum zu verstehen, und zukunftsfähige Strategien für die Zeit während und nach Corona zu entwickeln. Dafür bringt die Studie FMCG-Hersteller, Händler, Konsumenten und branchenfremde Visionäre zusammen – und wird ihre Ergebnisse anschließend direkt im Handel testen.

Die Panels der Grünen Woche wurden aus dem neuen Streaming-Studio der Messe Berlin übertragen.

Die Panels der Grünen Woche wurden aus dem neuen Streaming-Studio der Messe Berlin übertragen.